Rassetypische Merkmale
Großrahmiges Schaf mit länglichem, leicht ramsnasigem und hornlosem Kopf mit edlem Ausdruck. Der Kopf ist mit feinen Stichelhaaren bedeckt. Die langen, dünnen Ohren sind nach vorn gerichtet, die Augen groß mit stark entwickelten Tränendrüsen. Der Rumpf ist lang und tief. Dünner, langer und unbewollter Schwanz. Das geräumige Euter ist fest aufgehängt und breit angesetzt. Lang und abgewachsene Crossbred-Wolle mit einer Feinheit von 32 – 38 µ. Die Farbe der Wolle, des Kopfes und der Gliedmaßen reicht von einheitlich weiß (W) über einheitlich schwarzbraun (S) bis hin zu gescheckt (G) und ist - soweit bekannt - in der Zuchtbescheinigung beim Tier und allen abgebildeten Vorfahren zu vermerken. Saisonaler Brunstzyklus.
Rassestandard:
Kopf | länglicher, leicht ramsnasiger und hornloser Kopf mit edlem Ausdruck, bedeckt mit Stichelhaaren, |
Augen | groß, mit stark entwickelten Tränendrüsen, |
Ohren | lang und dünn, nach vorn gerichtet, |
Brust | genügend breit und tief, mit gutem Anschluss an Hals und Rücken |
Rumpf | breiter, tiefer und geschlossener Rumpf mit ausgeprägter Rippenwölbung, |
Rücken | lang, fest und gerade. Kruppe leicht abschüssig und nicht zu kurz, |
Gliedmassen | gut bemuskelt bei korrekter Stellung und straffen Fesseln, |
Schwanz | dünn, lang und unbewollt, |
Euter | geräumig, fest aufgehängt und breit angesetzt, |
Wolle | einfarbig, weiß bzw. schwarzbraun, lang und abgewachsen, ausgeglichen und dichte Cross-breedwolle (32-38m) Feinheit. |
Milchleistung | ca. 400 – 600 kg Milch bei etwa 5-6 % Fett und 4-5 % Eiweiß, |
Fruchtbarkeit | 200 – 300%; erste Lammung mit 12 Monaten, |
Mastleistung | durchschnittliche tägliche Zunahme im Gewichtsabschnitt bis 50 kg für Bocklämmer 300-400g, |
Wolleistung | 5 – 7 kg Schweißwolle |
Altböcke | 110 kg - 130 kg |
Mutterschafe | 70 kg - 100 kg |
Jährlingsböcke | 60 kg - 80 kg |
Lammböcke | 65 kg - 80 kg |
Mutterlämmer | 45 kg - 60 kg |
Zuchtziel
Ein großrahmiges, widerstandsfähiges und anpassungsfähiges Schaf mit geschlossenem, langem und tiefem Rumpf, das bei entsprechender Fütterung eine hohe Leistungsbereitschaft zeigt. Ausgeprägte Rippenwölbung, feste Rippenpartie. Der Rücken ist lang, fest und gerade, die Kruppe leicht abschüssig und nicht zu kurz. Kleine helle Einschlüsse (Flamme oder Spiegel) in den Augen sind unerwünscht, keine Zuchtverwendung bei Fischaugen. Das Schaf soll gut bemuskelt und die Gliedmaßen eine korrekte Stellung und straffe Fesseln aufweisen. Fehlerfreier Gang. Korrektes Gebiss. Die Wolle soll lang und abgewachsen sein in dichtem, geschlossenem Stapel bei ausgeglichenem Sortiment. Frei von Wollfehlern. Pigmentflecken sind bei Zuchttieren des weißen Farbschlags unerwünscht, bei einem Durchmesser von mehr als 2 cm sollte von einer Zuchtverwendung abgesehen werden. Altersflecken sind ohne Bedeutung. Entsprechendes gilt für Zuchttiere des schwarzbraunen Farbschlags, hier sollte bei Tieren mit weißen Flecken auf eine weitere Zuchtverwendung innerhalb dieses Farbschlags verzichtet werden.
Die Muttertiere sind frühreif, fruchtbar und leicht lammend.
Das Milchschafeuter soll zum Säugen der Lämmer und zum Hand- und Maschinenmelken geeignet sein. Das Euter soll vorne und hinten fest aufgehängt sein. Dabei ist die Aufhängung breit und lang. Das Zentralband soll hinten möglichst hoch angewachsen sein und vorne möglichst weit am Bauch auslaufen. Dabei soll sich ein gut ausgebildetes Vor- und auch Hintereuter ergeben. Das Zentralband teilt das Euter in zwei symmetrische Hälften ohne zu stark einzuschneiden. Das Euter ist drüsig. Eine Bewollung darf auf keinen Fall das Melken behindern oder die Melkhygiene beeinflussen. Der Euterboden liegt nicht tiefer als drei Finger breit über dem Sprunggelenk. Die Striche des Euters müssen den Anforderungen der Lämmeraufzucht und des Melkens genügen. Sie sollen in Form, Ansatz und Stellung symmetrisch zueinander sein. Die Striche sind am Euterboden angesetzt, sie sind zylindrisch bis konisch geformt und nach vorne abgerundet. Die Strichöffnung liegt zentral auf der Zitzenkuppe. Die Striche zeigen leicht nach vorne-außen.